Willkommen auf unserer Mikwe-Seite Rotenburg a.d. Fulda!
Diese Seite stellt eine vorübergehende Lösung dar - für die eigentliche, vom Leo-Baeck-Institut geförderte Internetseite.
Im September 2006 konnten die in dem Haus Brauhausstraße 2 in Rotenburg an der Fulda entdeckten und freigelegten Tauchbäder der
ehemaligen jüdischen Gemeinde der öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Neben einem Schacht, der dem sog. Kaschern diente, der
rituellen Reinigung von neuem Geschirr und der Schächtmesser, sind hier Tauchbecken für die beiden unterschiedlichen Formen eines
Ritualbades (Mikwe) zu sehen, wie sie den Regeln der jüdischen Religionsgesetze entsprechen. Und zwar 1. ein geschlossenes
Tauchbecken für zugeleitetes Wasser aus dem 19. Jahrhundert mit einem blauweiß gefliesten Bassin von 1925. Und 2. in ca. 4 m Tiefe
ein offenes Tauchbecken für Grund- bzw. Quellwasser, das aus dem 15. Jahrhundert stammt.
Bei der Freilegung konnte außerdem der Sockelring eines gemauerten Ofens freigelegt werden, welcher der Zubereitung von Warmwasser
für das Rotenburger Ritualbad diente.
Eine solche Vielfalt authentischer Zeugnisse religiösen jüdischen Lebens ist ganz außergewöhnlich und ist in der Fachwelt und
darüber hinaus auf großes Interesse gestoßen. Die Ballung archäologischer Funde, welche die religiös-rituellen
Reinheitsgepflogenheiten der ehemaligen jüdischen Minderheit über Jahrhunderte hin dokumentiert, ist in der hier vorgefundenen
Art einzigartig. Im Juni 2008 wurde demzufolge die Rotenburger Mikwe in die Reihe der Objekte aufgenommen, die nach der Haager
Landkriegsordnung unter einem ganz besonderen Schutz stehen.
Unter dem Motto "Was übrig blieb" zeigt die Dauerausstellung im Obergeschoss sechs Jahrhunderte eines vielgestaltigen jüdischen
Lebens und Wirkens in Rotenburg und Umgebung. Neben originalen Objekten aus dem religiösen Leben der hiesigen jüdischen Gemeinde
werden persönliche Erinnerungsstücke jüdischer Familien aus Rotenburg und den Nachbargemeinden gezeigt und erläutert.
Die Einrichtung des Gebäudes als Museum mit Dauerausstellung zur jüdischen Lokal- und Regionalgeschichte erfolgte durch den
Förderkreis Ehemaliges Jüdisches Ritualbad, der die Einrichtung auch betreut.
Ein Katalog ist in Vorbereitung.